Technik / Arbeitslehre Holz - Metall

Materialerfahrung sammeln (Holz, Metall) - einfaches Bearbeiten des Materials: fühlen, sehen, hören

 

 

 

Technik und Arbeitslehre ist ein Fach, das in besonderem Maße den speziellen Lernbedingungen geistig behinderter Schüler*innen entgegenkommt, da die kognitive Komponente zugunsten eines selbstständigen Umgangs mit Dingen aus der Umwelt in den Hintergrund tritt. 

Das wesentliche Merkmal dieses Faches ist das handelnde Erfahren der Umwelt durch Tasten, Greifen, Verändern, Gestalten von Dingen und Gegenständen aus der Umwelt.

 

Daraus lassen sich für den fachspezifschen Unterricht spezielle Lernziele ableiten, die befähigen sollen

  • motorische Grundfunktionen zu entwickeln, zu koordinieren und möglichst bis zur Beherrschung handwerklicher Fertigkeiten auszubilden
  • augenblickliche Bedürfnisse zurückzustellen zugunsten einer zielorientierten Arbeit oder Beschäftigung mit dem Gegenstand unter Beachtung der Eigengesetzlichkeit von Material und Werkzeug
  • das eigene Tun in einem größeren sozialen Zusammenhang zu respektieren als einen Beitrag zur Herstellung eines Werkstückes und daraus Selbstbestätigung und Selbstvertrauen zu erfahren
  • Leistungsbereitschaft und eine gute Arbeitshaltung zu entwickeln.
  • Auch der Unterricht im Fach Technik und Arbeitslehre berücksichtigt bei der Auswahl der Unterrichtsreihen die Gesamtpersönlichkeit der SchülerInnen im Sinne einer Förderung des Wissens, der Einsichten, der positiven Gewohnheiten, der Motivation, der Kreativität und des Selbstbewusstseins und verläuft in diesem Sinne mehrdimensional.

 

 

 

Die Vermittlung von Ordnungsprinzipien am Arbeitsplatz, im Werkraum und in den Werkzeugschränken und die Pflege und Wartung der Werkzeuge und elektrischen Geräte begleitet den Unterricht permanent. Immer gilt ein Augenmerk auch der Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und dem Tragen von Arbeits- und Schutzkleidung.

Übergang zu einem zunehmend selbstständigen Umgang mit bekannten Werkzeugen mit dem Ziel, ausdauernd und zielgerichtet zu arbeiten. Die Arbeit ist hierbei möglichst ergebnisorientiert und selbstbestimmt.


Der Brückenfunktion der Berufspraxisstufe als Übergangklasse zwischen Schule und Beruf kommt eine zentrale Aufgabe zu. In dieser Phase werden die ersten Kontakte zu der zukünftigen Arbeitsstelle geknüpft, die das weitere Leben der Schüler*innen maßgeblich beeinflussen wird. Diese Kontaktaufnahme erfolgt in zwei mehrwöchigen Praktika.  


Arbeitslehre Ton

Der Werkstoff Ton ist für den Unterricht und die Arbeit mit unseren Schüler*innen von besonderer Bedeutung. Ton gibt den Schüler*innen unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit die Möglichkeit, elementare Erfahrungen zu sammeln, sich zu spüren und zu erfahren, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

Mit Ton können einfache und alltägliche Gebrauchsgegenstände geformt werden, als auch kreative Objekte, die mehr dekorativen Charakter haben.

Beim Töpfern ist das wichtigste Werkzeug die eigene Hand. Die Schüler*innen lernen verschiedene Arbeitstechniken kennen wie z.B. das Kneten und Schlagen von Ton, das Herstellen von Kugeln und Wülsten, die Daumentechnik, verschiedene Aufbautechniken, die Plattentechnik, den Umgang mit Schablonen.

Die Schüler*innen verbessern ihre Körperwahrnehmung insbesondere in der Kraftdosierung beim Schlagen und Kneten, aber auch beim Einritzen von Mustern oder Eindrücken von Stempeln. Beim Glasieren ihrer Tonobjekte sind die Farbwahrnehmung und die Vorstellung von zusätzlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten gefragt. Neben diesen eher ästhetisch- künstlerischen Kriterien ist wiederum auch die motorisch-handwerkliche Geschicklichkeit und die präzise Arbeit und Genauigkeit in der Ausführung von Bedeutung.

Durch das regelmäßige Arbeiten im Tonraum werden die Schüler*innen zunehmend selbstständiger im Arbeitsprozess. Sie entwickeln eigene Ideen, überlegen die konkrete Umsetzung, erstellen einen Handlungsplan und richten ihren Arbeitsplatz ein.

Arbeitslehre Ton in der Berufspraxisstufe

Im Rahmen der Praxistage durchlaufen die Schüler*innen der Berufspraxisstufe den Bereich „Töpfern“.

Das Annehmen und Verstehen von Arbeitsaufträgen, das Entwickeln einer entsprechenden Arbeitshaltung mit Durchhaltevermögen und der handlungsorientierten Ausführung der Arbeiten sind besonders für die Schüler*innen der Berufspraxis wichtige Schlüsselqualifikationen auch für zukünftige Arbeitsplätze.