Förderpflege

Die Pflege ist ein Grundbedürfnis für einen Großteil unserer Schüler*innen und somit wesentlicher Bestandteil unseres Unterrichts.

Förderpflege meint alle Aktivitäten des täglichen Lebens, die geeignet sind Menschen mit schwerster Behinderung zu aktivieren.

Zur Förderpflege gehören:

  • Essen und Trinken
  • An- und Ausziehen
  • Körperpflege und Hygiene
  • Toilettengang/Toilettentraining
  • Windeln
  • Lagerung und Bewegung/Entspannungshilfen
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Lebenspraktisches Training
  • Basale Stimulation zur Eigenwahrnehmung 

Förderpflege wird geplant und differenziert auf die einzelne Schülerin und den einzelnen Schüler zugeschnitten.

Ziele hierbei sind : 

  • vorhandene Fähigkeiten zu erhalten und auszubauen
  • Geschehnisse in der Umwelt der Schwerstbehinderten sollen eine Struktur bekommen 
  • Erlebnishorizonte sollen erweitert werden
  • Vermittlung eines differenzierten Körpergefühls
  • Aufbau von sozialen Beziehungen

Im schulischen Bereich besteht das Team aus Pädagogen, Integrationshelfern und Therapeuten, hier gibt es keine klare Abgrenzung zwischen pflegerischen, pädagogischen, therapeutischen und erzieherischen Maßnahmen. Pflege wird im Sinne von Fördern verstanden.

Viele dieser Maßnahmen bedeuten auch immer einen tiefen Eingriff in die Intimsphäre des Kindes oder Jugendlichen. Hier ist die Würde des Menschen aller Pflegemaßnahmen handlungsleitend.

Schwerstmehrfachbehinderte Schüler*innen im Schulalltag

Schwerstmehrfachbehinderte Schüler*innen, die in verschiedenen Bereichen von einer Behinderung betroffen sind, werden grundsätzlich in einer heterogenen Klasse beschult. Hier nehmen sie, mit Unterstützung, am Unterricht im Klassenverband teil, übernehmen nach ihren Möglichkeiten Klassenämter und verschiedene Aufgaben, teilen mit ihren Mitschüler*innen das Schulleben und nehmen an Ausflügen oder auch Klassenfahrten teil. Unterstützung erhalten sie durch die Lehrer*innen, Praktikanten, Integrationshelfer und junge Menschen die einen Bundesfreiwilligendienst oder ein freiwilliges bzw. diakonisches Jahr absolvieren. Neben dem Unterricht im Klassenverband werden die schwerstmehrfachbehinderten Schüler*innen in verschiedenen Bereichen, speziell ihrer Behinderungen entsprechend, gefördert. Diese Förderungen erhalten sie sowohl in den Klassen als auch in Einzelförderungen oder in verschiedenen, stufenübergreifenden Fördergruppen.

Die vielfältigen Angebote reichen über tägliche Lagerungsmöglichkeiten, basale Stimulation und Kommunikation mit Massagen oder Strömen, den Einsatz von Steh- und Gehtrainern und der Förderpflege. Die Schule in der Widum verfügt über spezielle Räume und Einrichtungsgegenstände, in denen die Förderung gut angepasst stattfinden kann.

So werden

  • der Snozzelenraum mit dem Wasserbett,
  • das Bällchenbad,
  • der Psychomotorikraum,
  • das Bewegungsbad,
  • der Trampolinraum,
  • der Musikraum,
  • der Mehrzweckraum,
  • die Pflegeräume für Wellnessangebote,
  • und der Schulhof mit der Nestschaukel und der Rollischaukel

 

täglich für die Förderung der schwerstmehrfachbehinderten Schüler*innen genutzt.

In den täglich stattfindenden Fördergruppen sollen die Schüler*innen gemeinsame Erlebnisse und Wahrnehmungserfahrungen miteinander teilen und genießen. Die Gruppen bestehen aus sechs bis acht Schüler*innen, die eine persönliche Begleitperson an ihrer Seite haben.  

Zur Zeit gibt es zwei Musikgruppen, ein Angebot „Unterstützte Kommunikation“, eine Fördergruppe für basale Stimulation und Kommunikation, eine schwerstmehrfachbehinderten Schwimmgruppe und ein Angebot für den Bereich „Wellness“.

Um die medizinische Pflege und Maßnahmen kümmern sich vier ausgebildete Kinderkrankenschwestern, die die Ernährung über Sonden oder das Katheterisieren übernehmen, bzw. Lehrer*innen anleiten. Auch für sämtliche Fragen stehen sie dem Kollegium immer zur Verfügung.